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Tiller einstellen FAQ
Immer mehr Mittelstücke ermöglichen eine Tiller-Einstellung. War dies früher hauptsächlich bei Schützen mit olympischem Recurve ein Thema, schießen heutzutage auch viele „traditionelle“ Bogenschützen mit Mittelteilen mit ILF oder herstellereigenen Aufnahmen, die eine Verstellung der Wurfarmen ermöglichen. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen die immer wieder rund um das Thema auftauchen.
Was ist der Tiller?
Der Tiller ist – im Zusammenhang mit der Einstellung der Wurfarme – die unterschiedliche Distanz zwischen oberen Wurfarm und Sehne sowie dem unteren Wurfarm und der Sehne.
Allgemein kann er auch als Kraftverhältnis zwischen beiden Wurfarmen beschrieben werden.
Wie wird der Tiller gemessen?
Der Tiller wird an den Enden des Mittelstücks im rechten Winkel zur Sehne gemessen. Ein Checker* eignet sich hierfür besonders gut, ein Maßstab tut es notfalls natürlich auch.
Was ist ein positiver und was ist ein negativer Tiller?
Wird der Wert des unteren Wurfarms vom Wert des oberen Wurfarms abgezogen, spricht man von einem positiven Tiller. Beispielsweise Abstand oberer Wurfarm = 19 cm, Abstand unterer Wurfarm = 18.5 cm ergibt ein Ergebnis von 5 mm. Wären die Abstände umgekehrt ergäbe sich eine negative Zahl, also ein Tiller von -5 mm.
Wofür bracht man den Tiller überhaupt?
Der Bogen wird in den meisten Fällen in seiner geometrischen Mitte gegriffen. Der Pfeil liegt dann also über der Mitte auf und die Sehne wird dadurch meist ebenfalls oberhalb der Mitte gegriffen. Durch die unterschiedliche Sehnenlänge nach oben und unten ergibt es sich nun, dass der obere Wurfarm stärker gebogen wird, als der untere. Dies wird ausgeglichen, indem der untere Wurfarm von vornherein weniger Abstand zur Sehne hat – also in der Grundspannung des Bogens bereits weiter zurück gebogen ist als der obere Wurfarm.
Wird die Sehne in der Mitte oder auch darunter gezogen – was beim Stringwalking der Fall sein kann – ist mitunter ein 0- oder auch ein negativer Tiller der richtige Wert.
Kann der Tiller auch anders ausgeglichen werden?
Ja, durch eine unterschiedlich starke Ausführung der Wurfarme. Beim Bau traditioneller Bögen ist das Tillern durch das Abtragen feiner Schichten vom Wurfarm eine aufwendige Arbeit die viel Geduld und Erfahrung verlangt.
Ein nicht ganz optimaler Wert kann bis zu einem gewissen Grad durch eine Veränderung des Nockpunkts ausgeglichen werden.
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Welcher Wert ist der Richtige?
Der optimale Wert ist vom jeweiligen Setup und von der Grifftechnik des Schützen abhängig. Der mediterrane Griff benötigt prinzipiell einen höheren Wert, wie wenn die Zugfinger unter dem Pfeil liegen. Bei modernen Bögen liegt der Tiller sehr selten über 10 mm, häufig finden sich nur noch Tillerwerte von unter 5 mm.
Das Einstellen ist Feintuning und kann nur von sehr erfahrenen Schützen durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass alle anderen Parameter bereits eingestellt sind und der Schütze eine hervorragende Technik schießt.
Wie wird der Tiller eingestellt?
Der Tiller wird mithilfe der Tillerschraube eingestellt, indem diese weiter hinein oder herausgedreht wird. Dies sollte nicht unter Spannung geschehen. Die Tillerschraube ist in der Regel mit einer weiteren Schraube gekontert. Diese muss vor dem Einstellen gelockert und danach wieder angezogen werden. Andernfalls könnte sich die Schraube im Schießbetrieb lockern und der Wurfarm abgerissen werden.
Günstige Bogen mit ILF Mittelteil
Waren Mittelteile mit ILF Aufnahmen früher noch im höheren Preisbereich angesiedelt, bekommt man sie heute bereits sehr günstig. Einen solchen Bogen findest Du beispielsweise unter diesem link.*